Landshut Berg – November 2024

Eine Kinderführung der besonderen Art, an der nicht nur kleine Gespenster ihre helle Freude haben: Mit der Taschenlampe durch eine echte Ritterburg. Das ist nachts im Museum für alle ohne Furcht und Tadel!

An manch dunklem Abend, wenn die Sonne purpurrot hinter der Martinskirche versunken ist und der Wind durch die Zinnen heult, öffnet die Burg Trausnitz in Landshut ihre Pforten für ganz besondere Gäste: unerschrockene Recken und Burgfräulein zwischen 6 und 10 Jahren auf Geisterführung durch die ehrwürdigen Gemäuer. Ohne Eltern, versteht sich. Bewaffnet mit einer Taschenlampe scheuen sie nicht Burgverlies noch Burggespenst und folgen der kundigen Burgführerin und dem Schein ihrer Lampe.

Wir sandten im November zwei edle Helden von 8 und 9 Lenzen auf die Suche nach Trausnitz‘ Weißer Frau. Freilich möchten wir hier nicht zu viel verraten. Doch eines darf man getrost vorwegnehmen: Abholen konnten wir nach knapp einer Stunde zwei glückliche und inspirierte Ritter in spe, die den Nervenkitzel vor dieser besonderen Kulisse sichtlich genossen hatten.

Los ging es Schlag 19:30 Uhr im Innenhof der Burg. Reservieren konnten wir unsere Karten telefonisch direkt bei der Burg Trausnitz. Eine Vorauszahlung war nicht notwendig, wir waren 15 Minuten früher da und zahlten im Kassenraum der Burg, pro Geisterjäger 3 Euro. Eltern sind tatsächlich nicht erwünscht, die Kinder sollten also schon gefestigt genug sein, um so eine Tour knapp 60 Minuten alleine durchzustehen. Wohlwissend bestand die Burgführerin übrigens darauf, dass alle – also alle! –  Kinder vor Abmarsch noch den örtlichen Donnerbalken aufsuchen, damit alle anschließend eine störungsfreie Tour genießen können.

Als hinbringende und abholende Eltern steht man währenddessen vor zwei Fragen:

1. Wo kann ich parken?

2. Was mache ich in der Stunde?

Zum Thema Parken: Das ist laut telefonischer Auskunft nur auf dem oberen Parkplatz beim Spielplatz im Hofgarten erlaubt. Wohl aber darf man auf das Burggelände fahren und vor dem Burggraben kurz halten, um die Kinder aussteigen zu lassen.

Dann weiter zum regulären Parkplatz zu fahren und gar zu Fuß zur Burg zurück und dann wieder rauf, um das Auto zu holen, und das alles in der Dunkelheit – sicher nicht optimal, um die Stunde angenehm zu füllen. Besser, man parkt schon rechtzeitig auf dem Parkplatz oder am Straßenrand, wo man länger stehenbleiben kann, spaziert mit den Kindern die Straße entlang zur Burg – und kehrt derweil auf einen Humpen in der Burgschenke ein. Es empfiehlt sich, zuvor Kunde einzuholen, ob just an dem Abend dort geschlossene Gesellschaft ist. In diesem Fall bleibt einem nicht viel anderes übrig, als es sich im Innenhof der Burg gemütlich zu machen und darauf zu hoffen, keinem Geist zu begegnen.

Im Frühling und Sommer starten die Geisterführungen übrigens um 20:30 Uhr oder 21:00 Uhr. Denn erst nach Einbruch der Dunkelheit geht der Spuk so richtig los.

Wichtiger Hinweis: Vereinzelt haben wir inzwischen von Eltern gehört, dass ihre Kinder verängstigt nach Hause kamen. Für manche Kinder kann die Führung ohne Eltern also zu gruselig sein. Sensible Kids sollten also mindestens 8 Jahre oder älter sein.